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Alterspyramiden für Bevölkerung und Beschäftigung, 18.12.2023
Ohne Einwanderung bald deutliche Abnahme der Geburten, 4.12.2023
Wachstum der Schweizer Wohnbevölkerung nur dank Einbürgerungen, 27.11.2023
vom 18.12.2023 (pdf)
Die Altersverteilung der Schweizer Bevölkerung weist bereits jetzt ein Übergewicht der älteren und ein Untergewicht der jüngeren Jahrgänge auf. Die höchsten Anteile finden sich bei den über 50-Jährigen. Rund um die 30-Jährigen besteht sich ein weiterer Schwerpunkt, dies dank der Einwanderung. Anteilsmässig schwach vertreten sind dagegen die unter 20-Jährigen. Bei der Beschäftigung liegen die Schwerpunkte ebenfalls in der Nähe von 30 und 50 Jahren. Ab 60 Jahren findet beim Beschäftigungsanteil allerdings ein rapider Rückgang statt, während der Bevölkerungsanteil höher bleibt.
Neben der Altersverteilung der Bevölkerung ist dabei auch das unterschiedliche Erwerbsverhalten von Männern und Frauen relevant. Bei den Männern ist der Beitrag an die Beschäftigung durchwegs höher als bei den Frauen. Die Unterschiede wachsen bis rund 55 Jahren. Es sind nach wie vor die Frauen, welche sich mehrheitlich um den Nachweis kümmern. Danach finden sie nur begrenzt in den Arbeitsmarkt zurück, und die Beschäftigungsanteile bleiben relativ tief.
BfS, eigene Berechnungen; Anteile von Männern und Frauen an Gesamtbevölkerung und Gesamtbeschäftigung.
vom 4.12.2023 (pdf)
Die Schweizer Bevölkerung wächst nur noch dank Einbürgerungen, aufgrund der Auswanderung und eines Sterbeüberschusses bei der Bevölkerung mit Schweizer Pass. Die Geburtenziffer ist bei den Schweizerinnen inzwischen auf dem sehr tiefen Wert von 1.29 Kindern pro Frau angelangt. Das ist ein ähnlich tiefer Wert wie in Japan oder Südeuropa und weit entfernt von den 2.1 Kindern, welche für eine stabile Bevölkerung nötig wären. Bei den Ausländerinnen liegt die Geburtenziffer bei höheren 1.64, aber ebenfalls weit unter den nötigen 2.1.
Das Problem wird durch die bereits jetzt ungünstige Altersstruktur bei den Schweizerinnen verschärft. Von einer Pyramide kann keine Rede mehr sein, vielmehr besteht ein Übergewicht der älteren Jahrgänge. Noch ist der Anteil der Frauen im gebärfähigen Alter relativ hoch, weshalb die Zahl der Geburten in den letzten Jahren noch nicht deutlich abgenommen hat. Das dürfte sich sehr wahrscheinlich bald ändern, denn Frauen unter 30 sind klar untervertreten. Bei den Ausländerinnen sieht es etwas besser aus. Allerdings verlieren die jüngeren Jahrgänge auch bei ihnen an Gewicht. Bei den Ausländerinnen würde die Kombination von sinkender Geburtenrate und ungünstiger Altersstruktur deshalb ebenfalls bald zu einer sinkenden Zahl der Geburten führen, sollte die Einwanderung gestoppt werden.
Quelle: BfS, eigene Berechnungen.
vom 27.11.2023 (pdf)
Während die gesamte in der Schweiz wohnhafte Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten ein kräftiges Wachstum erlebte, so stammte das Wachstum der Bevölkerung mit schweizerischer Nationalität allein aus Einbürgerungen. Seit 1999 wanderten nämlich jedes Jahr mehr Schweizerinnen und Schweizer aus als aus dem Ausland zurückkamen. Dazu kam wiederholt ein negativer Geburtenüberschuss. Aus diesen beiden Quellen resultierte seit 2000 gesamthaft ein Verlust von rund 150'000 Personen. Diese Verluste wurden durch Einbürgerungen von jährlich bis zu 50'000 Personen aber mehr als kompensiert.
Bei den ständig in der Schweiz wohnhaften Ausländerinnen und Ausländern war der Geburtenüberschuss dagegen klar positiv. Dazu trugen sowohl ein tieferes Durchschnittsalter als auch eine höhere Geburtenziffer bei. Diese lag bei den Schweizerinnen noch bei 1.29, bei den Ausländerinnen dagegen bei 1.64. Allerdings trifft der Rückgang der Geburtenziffer auch die Ausländerinnen. Eine ohne Einbürgerungen sinkende Zahl der Schweizer Bevölkerung ist kein Phänomen des neuen Jahrtausends, sondern war bereits in den 1990er Jahren zu beobachten (1).
(1) BfS (1996), Bevölkerungsentwicklung 1995: Weiterhin abgeschwächtes Bevölkerungswachstum, Neuenburg, Bundesamt für Statistik, Pressemitteilung Nr. 20/1996 vom 8. März 1996.
Quelle: BfS, eigene Berechnungen.
Die Studie untersucht die Anreize von Frauen, bei Mutterschaft weiterhin einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, mit einer Betrachtung über den ganzen Lebenszyklus. In internationalen Vergleichen findet sich die Schweiz sowohl bei der effektiven Arbeitszeit von Frauen als auch bei den Indikatoren zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Mittelfeld. Ein Rückstand besteht vor allem bei der externen Kinderbetreuung, wo ein knappes Angebot und hohe Kosten die Regel sind. Die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann auch auf die Geburtenrate einen negativen Effekt haben, nämlich dann, wenn sich Familien für eine doppelte Karriere und gegen Kinder entscheiden. Das zeigt sich in internationalen Vergleichen. Die skandinavischen Länder weisen sowohl eine hohe Erwerbstätigkeit von Frauen und als auch relativ hohe Geburtenraten auf, während in den südeuropäischen Ländern das Gegenteil der Fall ist.
Die vielerorts geltende Gebührenstruktur für die externe Kinderbetreuung bestraft eine doppelte Erwerbstätigkeit von jungen Eltern finanziell, was zu einer hohen zeitlichen Belastung hinzukommt. Im Prinzip verlangen die Krippen Gebühren auf Basis von Vollkosten. Für tiefe Einkommen werden die Gebühren subventioniert, wobei die Subventionen mit zunehmendem Einkommen abnehmen. Das ergibt neben der Progression bei der Einkommenssteuer einen zweiten Progressionseffekt. Zusammen können sich bei der externen Betreuung von zwei Kindern Grenzbelastungen von 80% und mehr ergeben, womit der Anreiz zum Arbeiten zumindest kurzfristig praktisch verschwindet.
Die schlechten Arbeitsanreize gelten vor allem bei der Betrachtung eines einzelnen Jahres. Bezieht man die Auswirkungen auf das Einkommen über den ganzen Lebenszyklus mit ein, verbessern sich die Arbeitsanreize deutlich, insbesondere wenn auch Karriereeffekte berücksichtigt werden. Frauen, welche nicht aus dem Arbeitsmarkt aussteigen, haben nämlich mittel- bis langfristig deutlich bessere Karrieremöglichkeiten. Aus diesem Grund liessen sich die Anreize mit verbessern Karrieremöglichkeiten bei Teilzeit weiter stärken. Auch bei den Firmen wäre ein Umdenken nötig. Hindernisse gegen Teilzeitarbeit für Frauen und Männer sollten reduziert werden. Ein Abbau solcher Hindernisse erleichtert andere Familienmodelle, z.B. die Kombination von zwei 80%-Stellen und drei Tagen externer Kinderbetreuung. Dabei handelt es sich um ein Modell, mit welchem sich viele junge Familien anfreunden können. Gerade bei Männern in der Privatwirtschaft sind Karrieren bei Teilzeit aber die Ausnahme, was dieses Modell für Familien mit beruflichen und finanziellen Ambitionen weniger attraktiv macht.